Die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkriegs

Am 13.11.2005, dem Volkstrauertag, wurde in Großfahner das Denkmal für die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus unserer Gemeinde mit einem Gedenkgottesdienst und einer bewegenden Rede von Pastorin Dreyer und Bürgermeisterin Schneider eingeweiht. Das Denkmal, im Jahr 1922 für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs errichtet, wurde kurz zuvor grundlegend saniert und drei neue Tafeln mit den Namen der Toten des Zweiten Weltkriegs angebracht. Sie erinnern nun stellvertretend an das Leid und den Tod vieler Millionen Menschen und mahnen die Lebenden zum Frieden. Dass das Leid, welches der Zweite Weltkrieg über die Menschen in Europa und der Welt brachte auch in unserer Gemeinde noch längst nicht vergessen ist, zeigte die große Anteilnahme der Bevölkerung an der feierlichen Einweihung. Es waren die Geschwister, Kinder und Enkel, die ihren Angehörigen an diesem Tag gedachten. Vielen standen die Tränen in den Augen, als sie eine kleine Kerze als Symbol des Lichts, welches die Dunkelheit durchdringt, entzündeten und auf dem Steinkreis um das Denkmal abstellten. Endlich, nach 60 Jahren haben viele einen Ort gefunden, an dem sie ihre Trauer über den schweren Verlust eines geliebten Menschen zum Ausdruck bringen können.
Die Toten des Zweiten Weltkriegs haben in unserer Gemeinde ihre Namen zurückbekommen. Damit das Leid des 2. Weltkrieges auch ein Gesicht erhält, haben wir eine Gedenktafel mit den Fotos, Namen und Daten der Gefallenen und Vermissten zusammengestellt.

Tafel_WKII

Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkriegs aus Großfahner.

Wir hoffen, dass wir mit unserer Gedenktafel einen kleinen Beitrag zum Frieden leisten und zum NachDenken anregen können. Nur wenn die Toten, gleich welcher Nationalität, Herkunft oder welchen Glaubens nicht vergessen werden und der Krieg mit all seinen Grausamkeiten im Gedächtnis der Menschen bleibt, können zukünftige Konflikte vielleicht vermieden werden.

Wenn Sie sich für die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge interessieren, finden sie unter www.volksbund.de weitere Informationen. Hier können Sie auch eine Gräbersuche nach Angehörigen oder Bekannten durchführen.

Wir danken allen Leihgebern von Fotos, insbesondere aber Frau Gerda Unbehau für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Beschaffung derselben.

Ein Nachwort zu diesem Beitrag

Wenn wir an dieser Stelle über die Menschen aus unserem Dorf berichten, die im 2. Weltkrieg als Soldaten starben, so verschließen wir nicht die Augen vor der Tatsache, dass dieser ideologisch geführte Krieg ein Angriffskrieg war, der von deutscher Seite begonnen wurde. Wir verschließen nicht die Augen vor dem Tod der Soldaten und Zivilisten anderer Länder, den Deportationen und der Ermordung der Mitmenschen jüdischen Glaubens oder anderen politisch Verfolgten, derer die Widerstand leisteten oder aus anderen Gründen sterben mussten.

Wir geben mit diesem Beitrag den Menschen aus unserer Mitte, den Vätern, Ehemännern, Brüdern und Söhnen des Ortes eine Stimme. Die Botschaft auch ihres gewaltsamen Todes mahnt uns Menschen heute zu Frieden, Toleranz, Mitgefühl und Verständigung unter den Völkern zuhause, in Europa und in der Welt.