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Nachlese auf das 3. Friedel-Treffen

Die Zeit rennt und wir möchten an dieser Stelle zurückblicken auf das 3. Friedel-Treffen, welches wir vom 02.09.22 bis 04.09.22 auf dem Sportplatz Großfahner veranstalteten.

Zwei Jahre war ein solches Treffen nicht möglich und alle, die Friedel-Besitzer, die Mitglieder des Vereins für Heimatgeschichte Großfahner e.V. und sicher auch viele unserer Gäste, warteten fieberhaft auf dieses erste Septemberwochenende.

Der Sommer machte seinem Namen an allen drei Tagen Ehre, schickte allerdings auch eine kleine Träne vorbei, um sich zu verabschieden. Diese kleinen Regenwolken minderten aber nicht die Freude über neunundzwanzig angereiste Friedel-Gespanne. Bekannte Gesichter und noch nicht Dagewesene meldeten sich im Laufe des Freitags bei uns auf dem Sportplatz. Friedel I und Friedel II aus allen Teilen der Bundesrepublik und sogar aus Dänemark rollten herein.

Unsere Vorbereitungen liefen seit dem frühen Vormittag. Es kam ein Getränkewagen, das Sternenzelt musste aufgebaut werden und viele andere Dinge waren zu machen.

An beiden Tagen konnten wir die Gäste und die Friedelbesitzer mit Leckereien vom Grill und aus der Gulaschkanone verwöhnen und am Samstag gab es verschiedene Sorten selbst gebackenen Kuchens.

Der Höhepunkt war in diesem Jahr die Olympiade, denn das Treffen stand unter dem Motto: HÖHER, WEITER, FRIEDEL. In diversen Disziplinen konnten die Friedel-Besitzer gegeneinander antreten. Es gab jede Menge Spaß und am Ende konnten die ersten Drei einen Siegerpokal in die Höhe stemmen.

Lagerfeuer, Hüpfburg und Livemusik rundeten das wunderbare Treffen ab.

Zu jeder Zeit wurde diskutiert und gefachsimpelt, über die Wohnwagen, technische Tücken und einfach nur über vergangene Treffen und Zukunftsideen.

Zwei Tage waren sie zu Gast hier im Ort, dann fuhren sie in alle Himmelsrichtungen wieder nach Hause. Das nächste Treffen wird kommen.

Der Rückblick gilt aber nicht nur den Wohnwagen und ihren Besitzern, sondern auch Planung, Sponsoring und Durchführung sollen hier benannt werden.

Wir danken für die finanzielle, die materielle und die immaterielle Unterstützung (in alphabetischer Reihenfolge):

Drohnenpiloten

Eiscafé und Pizza Fachwerk

Fahner Frucht GmbH

Gemeinde Großfahner

KFZ Meisterbetrieb Bernd Wolfram GmbH

Kirchner Transporte & Logistik

Kirmesverein Großfahner e.V.

Kopka Garten & Landschaftsbau GmbH

Lehmwerk Kleinfahner GmbH & Co. KG

Rüdiger Lehmann

Sanitär GmbH A. Funk

TSV Großfahner e.V.

 

Dank auch an alle Hände aus dem Verein und externe Helfer, die mit zugepackt haben und für die Vorher- und Nachheraktivitäten, damit alles ringsum gelingt.

 

Für den Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

Arndt Schmidt

Erste Vereinsaktivitäten 2020

Grau ist es draußen geworden und es wird früh dunkel. Die Aktivitäten des Vereins für Heimatgeschichte Großfahner e.V. konnten sich in diesem Jahr nicht wie gewünscht entfalten.

Viele Planungen wurden wieder verworfen, Veranstaltungen abgesagt und soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert. Das ist das bisherige Fazit des Jahres 2020.

Bis zum November, denn nun konnten wir gleich zweimal für die Bürgerinnen und Bürger von Großfahner und damit nicht zuletzt auch für die Gemeinde selbst etwas bewegen und Gutes tun.

Am 07.11. waren einige fleißige Helfer am Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege im Einsatz. Dieses Mal nicht nur mit Hacke, Besen und Rechen, sondern auch mit Maske ausgerüstet.

Es wurde gejätet, geharkt und am Ende wieder ein zweifarbiges Bild aus Rindenschnitzeln aufgebracht. Uns ist es wichtig, die Erinnerungsstätte für die auch einmal in Großfahner zu Hause Gewesenen in einem ordentlichen Zustand zu sehen und vielleicht den einen oder anderen dazu zu bewegen, sich die Namen wieder einmal durchzulesen. Die meisten der Namen finden sich auch heute noch an den Haustüren und Klingelschildern der Gemeinde.

Das bringt mich zur zweiten guten Tat des Monats.

Der 10.11. wird in den protestantischen Gegenden genutzt, um nicht nur an den Heiligen Martin von Tours, sondern auch an Martin Luther zu erinnern. Trennen die beiden auch über 1150 Jahre, die Großzügigkeit und die Barmherzigkeit waren zwei ihrer Charakterzüge.

Traditionell wird am 10.11. ein Martinsfeuer angezündet. Die meisten Kinder gehen auf einem Laternenumzug mit ihren Eltern und Großeltern durch den Ort. Hinterher sind die Kinder mit ihren Laternen unterwegs und singen an den Haustüren für die Einwohner. Als kleine Gegenleistung gibt es Süßes oder kleine Geschenke.

Dieses Jahr hat uns die Biologie einen Strich durch diese schöne Tradition gemacht. Wir sollen zu Hause bleiben, damit wir uns nicht anstecken und ein weiteres Ausbreiten der Pandemie verhindern.

Ein spontaner Gedanke dazu wurde sofort nach der Idee in die Umsetzung gebracht. Wir packten kleine Tütchen mit einem Apfel, einem kleinen Spielzeug und ein paar Süßigkeiten.

Jetzt begann die Detektivarbeit. In welchen Häusern wohnen Familien mit einem oder mehreren Kindern? Das brachte die Köpfe zum Rauchen.

Aber am Ende hatten wir einen guten Plan vom Ort. Um 17.00 Uhr am Dienstag, den 10.11., ging es los mit Bollerwagen und dick eingepackt.

Zwei Teams klingelten an allen betreffenden Türen. Die Reaktionen waren überwältigend. Die Eltern, und natürlich auch die Kinder, waren gerührt und freuten sich, dass wir als Verein so eine tolle Idee hatte.

Sechsundachtzig kleine Präsente konnten an diesem Abend verteilt werden, 86 Mal Freude und glückliches Kinderstrahlen.

Manch eine Familie war nicht da oder hat nicht aufgemacht, schade. Vielleicht haben sie aber bei ihrer Rückkehr oder am nächsten Morgen das kleine Beutelchen gefunden, auf dem geschrieben stand:

„Wir wollen wie Sankt Martin teilen,

müsst ihr heut auch zu Haus verweilen.“

Ihr Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

Friedeltreffen 2019 – Nachlese

Werte Friedel Freunde,

Wir haben erfolgreich unser 2. Friedeltreffen absolviert. Dafür herzlichen Dank. Unser Vereinsmitglied Arndt hat in seinem Artikel, vom 23.10.2019, alles noch einmal zusammengefasst. Die Organisation ist uns nicht leichtgefallen. Trotzdem wurden wir gebeten 2020 unbedingt ein 3. Treffen zu organisieren.

Das ist unsere Entscheidung:

Das 3. Friedeltreffen findet, unter dem Motto:

“Schneller, Höher, Friedel – Dabei sein ist alles“,

vom 04.09. bis 06.09.2020 statt.

Zur Einstimmung darauf hier nun eine Nachlese zum 2. Friedeltreffen im September 2019 in Großfahner.

 

Friedeltreffen 2019 – Nachlese

Wochenende. Sonnenschein. Raus aus den vier Wänden.

Das konnte man am 13. und 14. September 2019 gut verbinden mit einem Besuch auf dem Sportplatz in Großfahner.

Dort fand das zweite internationale Friedeltreffen statt. Der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. hatte dafür vierundzwanzig offizielle Anmeldungen auf dem Tisch, eine sogar aus Dänemark. Aber durch die Friedel-Freunde selbst wurden noch mehr Hängerbesitzer aktiviert, so dass auf dem Sportplatz am Samstagabend neunundzwanzig Friedel 1 und Friedel 2 einen Standplatz gefunden hatten.

Das erregte Aufsehen. Nicht nur die Bewohner des Ortes waren gekommen, um die Campinganhänger zu sehen und die Besitzer zu sprechen. Auch Liebhaber anderer alter Fahrzeuge, wie Wartburg 311 Camptourist, Trabant Kübel, Wolga oder ES Seitenwagengespann (die Aufzählung könnte noch weiter gehen), schauten vorbei, um die Produkte aus über zwanzig Jahren Fertigung in Großfahner zu besichtigen.

 

Selbst der Landrat des Landkreises Gotha, Onno Eckert, ließ es sich nicht nehmen, am Abend trotz vollem Terminplan in Großfahner die Friedel-Freunde und den Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. zu besuchen.

Er war bewegt, dass diese Zeugnisse handwerklicher Kunst noch nach so langer Zeit mit Liebe und Enthusiasmus am Laufen gehalten werden und trotz Enge und fehlendem Komfort nicht einfach durch moderne, hochtechnische Campinganhänger ersetzt werden.

Bei Thüringer Rostbratwurst und Bier (und weiteren flüssigen und gegrillten Spezialitäten) wurde zwei Tage gefeiert, geklönt und gefachsimpelt.

Der eigentliche kulinarische Höhepunkt des Treffens entsprang dem Motto der Veranstaltung: FRIEDEL, FREUNDE, REIBEKUCHEN.

In einer riesigen Gusspfanne zubereitet wurden die über dreißig Kilogramm Rohmasse zu leckeren Ditschern verarbeitet, angeboten mit Zucker, Apfelmus, Knoblauchquark oder Lachs. Für jeden was dabei und einfach nur lecker, war das Urteil aller.

Das Treffen wurde bereichert durch einen Besuch in der Biogasanlage der Agrarprodukte e.G. Großfahner, bei dem alles Wissenswerte um Ausgangsstoffe und Verarbeitung zu Biogas erklärt wurde und die Nutzung desselben.

Aber auch beim Quiz über die Anhängermodelle aus DDR-Zeiten wurde eifrig mit gerätselt, gab es doch als Prämie für die Gewinner hochwertige Preise, unter anderem ein 3D-Druckmodell eines Friedel 1 mit Trabant 601 als Zugfahrzeug für den Platz EINS.

Wir danken allen, die zum Gelingen des Treffens beigetragen haben, den internen und externen Helfern, den Besuchern, dem Bürgermeister Großfahners Hans Kirchner und den Angestellten der Gemeinde, der Fahner Frucht GmbH, der Agrargenossenschaft Großfahner, e.G. dem Sportverein TSV Großfahner e.V., dem Kirmesverein Großfahner 1895 e.V., dem Eiscafé Fachwerk, und nicht zuletzt den Friedel-Besitzern, ohne die es ein solches Treffen gar nicht geben könnte.

Es wird ein nächstes Treffen geben, darauf freuen sich vor allem die Friedel-Freunde aus nah und fern und der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

Neues vom FRIEDEL

Neues vom Friedel – und vom 2. Friedel-Treffen in Großfahner! Davon berichtete Uwe-Jens Igel im Allgemeinen Anzeiger in der Ausgabe vom 31.08.2019. Vielen Dank an den Autor für die Bereitstellung des Artikels zur Veröffentlichung.

 

In einem Artikel aus der Thüringer Allgemeinen Zeitung vom 15.08.2019 berichtet Hartmut Schwarz über die Geschichte des Großfahnerschen Wohnwagens. Unser Dank gilt der TA für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels und Eberhardt Büchner für seine fachkundige Unterstützung.

Neuigkeiten zum Friedel-Treffen in Großfahner

Während sich das Jahr 2018 dem Ende zuneigt, ist für uns vom Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. die Zeit gekommen, noch einmal zurückblicken auf das 1. Friedel-Treffen. Da uns im Nachgang des Treffens so viele positive Rückmeldungen erreicht haben, möchten wir nun bereits einen Blick ins nächste Jahr werfen. Denn wir können mit Freude mitteilen:

Es wird 2019 ein 2. Friedel-Treffen in Großfahner geben. Vom 13.09.-15.09.2019 laden wir unter dem Motto „Friedel-Freude-Reibekuchen“ wieder alle Friedel-Freunde und Interessierten aus fern und nah rechtherzlich nach Großfahner ein. Weitere Informationen finden Sie im Verlauf der nächsten Wochen an dieser Stelle.

Als Reaktion auf das 1. Friedeltreffen in Großfahner erhielten wir von einem Teilnehmer diesen Brief, über den wir uns sehr gefreut haben. So positive Reaktionen wie diese sind für uns der Antrieb, auch weiter Veranstaltungen wie das Friedel-Treffen zu organisieren, und wir möchten uns herzlich bei den Verfassern des Briefs für die Genehmigung zur Veröffentlichung bedanken.

Nachlese 1. Friedel-Treffen

Hallo Verein für Heimatgeschichte,

Ihr habt mit Euren Leuten ein fantastisches Treffen organisiert! Solch ein erstes Treffen ist mit vielen Fragen verbunden – Wie viele Friedel Kommen? Wie wird das Wetter? Ist genügend Essen und Trinken vor Ort? Kommen die ehemaligen Mitarbeiter/innen? Klappt alles so, wie man sich das vorstellt?

Ich glaube, alle haben das Wochenende voller Begeisterung genossen und sind mit Wehmut heim gefahren. Allein schon die Begrüßung mit den vorbereiteten Mappen war toll! Als ich später diese öffnete war ich über den Inhalt mehr als begeistert. Der Aufkleber, das Blatt mit der Tages-Nummer des Friedel, was man im Hänger befestigen konnte, und überall stand deutlich zu lesen „1. Friedel-Treffen in Großfahner“. Dazu noch die aufwendig gedruckte Broschüre, was man sonst auch nicht bekommt. Bei anderen Treffen sind es dann geklammerte Einzelblätter! Was wir ganz toll fanden, war die Idee mit dem handgeschriebenen Dank an die geschichtlichen Unterstützer auf der Rückseite. Am meisten begeisterte mich bei unserer Ankunft, dass ein Plakat auf dem Hof der Pension hing. Es war sehr schön gestaltet und farblich auffällig, so dass es sofort ins Auge fiel. Aus diesem Grund war ich sofort daran interessiert eines zu bekommen. Auch die zusätzlichen Aufkleber wurden gekauft und auf dem Sportplatz gab es am Sonntagmorgen noch Gespräche: Wieso hast du mehrere Aufkleber und ich nicht? Auch im Ort und in Geschäften lag Werbung aus, war einfach toll organisiert!

Aus unserer Sicht ein rundum gelungenes Treffen, denn wir waren eine tolle Friedel-Familie. Auch das Interesse der Besucher an unseren Anhängern war riesig. Die ehemaligen Mitarbeiter hatten ebenfalls keine Kontaktprobleme und beantworteten gern all unsere Fragen.

Die Heimfahrt bei schönstem Reisewetter war völlig relaxt, nur die Trennung von den Gleichgesinnten fiel schwer. Gegen 13.30 Uhr waren wir mit die Letzten, die den Sportplatz verließen, aber es war eben so schön, sich mit Mitgliedern der Familie zu unterhalten

Es war schön Euch alle mal persönlich kennen zu lernen! Ihr hattet viel Arbeit, wurdet aber unserer Meinung nach von allen mit Lob und Anerkennung überschüttet. Macht weiter so und das 2. Friedel-Treffen wird eine Nummer größer werden!

Nun reicht es aber für heute, sonst wird es doch noch ein Roman.

Viele Grüße aus Schwerin

Ingolf und Beate

 

Der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. wünscht Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Weltweit erstes FRIEDEL-Treffen in Großfahner

Ein Friedel war und ist bis heute ein wahres Sammlerstück. Diese Fahnerschen Originale sowie ihre Freunde und Besitzer sind heute über ganz Deutschland verstreut und nur noch selten zu finden. Und so verwundert es nicht, dass auch so mancher Großfahnerscher nicht weiß, was es mit einem Friedel überhaupt auf sich hat. Bei Fabrikaten mit diesem klangvollen Namen handelt es sich um Camping-Anhänger für zwei bis vier Personen, welche zwischen 1967 und 1990 in der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) Fahrzeugbau Großfahner gefertigt wurden. Pro Jahr haben im Schnitt ca. 100 Friedel die Werkestatt verlassen, insgesamt wird die Zahl der produzierten Friedel auf etwa 2000 geschätzt. Da allerdings mit der Wendezeit die Nachfrage nachließ, wurde die Produktion schließlich eingestellt und die Geschichte des Friedel geriet in Vergessenheit.

Bis im Jahr 2015 im Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. die Idee aufkam, die umfangreiche Geschichte hinter dem Friedel näher zu beleuchten. An dieser Stelle gilt ein herzlicher Dank Eberhard Büchner, Thomas Daniel und Heinrich Paetow für die intensive Aufarbeitung der Firmengeschichte und der des Friedel. Im Zuge dessen wurden auch Kontakte zu heutigen Besitzern der in Großfahner gefertigten Campingwagen geknüpft und nach der Ausstellung eines Friedel zum Kreativmarkt des Vereins für Heimatgeschichte im selben Jahr war eine weitere Idee geboren: Es herrschte unter den Friedel-Freunden der Wunsch, in Großfahner, der Wiege ihrer treuen Wohnwagen, zu einem Treffen zusammenzukommen.

Und nach langer Vorbereitungszeit war es soweit: Vom 7. bis 9. September 2018 lud der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. Friedel-Freunde aus Nah und Fern nach Großfahner ein, um zum ersten Mal überhaupt bei einem Friedel-Treffen über die Geschichte der Wohnwagen zu informieren und den Austausch zwischen den Besitzern anzuregen. Diesem Ruf folgten insgesamt fünfzehn Gespanne, die teilweise weite Strecken zurücklegten oder aber spontan anreisten, um am Treffen teilzunehmen. Der Sportplatz wurde binnen weniger Stunden zu einer Camping-Oase, wo die Friedel-Freunde interessierten Besuchern aus Großfahner und Umgebung fachkundig Auskünfte zu ihren Wohnwagen gaben.

Los ging es am Freitagabend nach Anmeldung und Einrichten mit einer Friedel-Party im Hof der Pension „Zum Alten Hauptmann“ mit Verpflegung vom Grill und Live-Musik von Friedel-Besitzer Rüdiger Lehmann, zu der neben den Teilnehmern des Treffens auch die Dorfgemeinschaft herzlich willkommen war. Am Samstag wurde für die Camper das Programm fortgesetzt mit einer Verkostung von Säften und Bränden im Laden der Fahner Frucht GmbH in Gierstädt, gefolgt von einem Vortrag von Arndt Schmidt über Entstehung und Bau des Friedels, der großen Andrang bei Teilnehmern und Besuchern aus der Umgebung fand. Die Geschichte der PGH Fahrzeugbau Großfahner und Details zur Produktion konnten zudem interaktiv und fachkundig von einigen Gästen untermauert werden, die früher selbst einmal an der Fertigung der Friedel mitgearbeitet hatten. Wer mochte, konnte den Abend gemütlich bei Kesselgulasch oder Chili con Carne am Lagerfeuer ausklingen lassen oder sich in Gespräche mit (anderen) Friedel-Besitzern vertiefen. Bevor für die meisten Teilnehmer des 1. Friedel-Treffens am Sonntagvormittag die Heimreise anstand, lud der Verein für Heimatgeschichte zu einem gemeinsamen Abschiedsfrühstück mit Thüringer Spezialitäten in die Pension „Zum Alten Hauptmann“ ein.

Und damit das weltweit erste Friedel-Treffen so reibungslos ablaufen konnte, waren viele helfende Hände im Hintergrund und Vordergrund tätig, denen an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausgesprochen werden soll: allen voran dem Wirt der Pension „Zum Alten Hauptmann“ Andreas Fleischmann, Rüdiger Lehmann für seine musikalischen Künste, den fleißigen Kuchenbäckerinnen, den Helfern aus dem Verein für Heimatgeschichte Großfahner, die im Vorfeld und während des Treffens aktiv waren, und natürlichen allen angereisten Teilnehmern sowie interessierten Besuchern. Dank Ihnen und Euch war das 1. Friedel-Treffen ein solcher Erfolg, dass einige Friedel-„Anhänger“ äußerten, auch im nächsten Jahr gern wieder nach Großfahner zu kommen. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns beim 2. Friedel-Treffen in Großfahner wieder.

Der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

 

Aktuelle Termine

Termine und Veranstaltungen in und um Großfahner

Termine folgen bald

Die Termine unseres Vereins sind kursiv gesetzt. Für Hinweise zu Veranstaltungen anderer Vereine schreiben Sie bitte an heimat-grossfahner@web.de. Vielen Dank!

Alle Angaben ohne Gewähr und Termine unter Vorbehalt. Änderungen und zusätzliche Veranstaltungen werden, wenn möglich, rechtzeitig bekanntgegeben.

Sturmschäden im Fahnerschen Wald

Das Sturmtief „Friederike“, welches am Donnerstag, den 18. Januar über Deutschland hinwegzog, richtete auch im Wald über Großfahner stellenweise schwere Schäden an. Am „Baronsweg“ in Richtung Forsthaus ist derzeit kein Durchkommen, da Buchen und Fichten entwurzelt wurden und verkeilten. Die Mehrzahl des Windwurfs ist in Bereichen in nördlicher Hanglage zu finden, die schon einige Jahre zuvor von Stürmen schwer geschädigt wurden. Es wird Monate dauern, bis die Stämme verwertet sind und Jahrzehnte, bis sich das Kronendach hier wieder schließt.

Digitalkamera für den Verein für Heimatgeschichte

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Diese Metapher macht deutlich, wie wichtig Bilder in unserer Gesellschaft sind, denn sie vermitteln auf einfachste Weise Informationen und sind sehr viel einprägsamer als ein Text. Außerdem sind sie neben schriftlichen Quellen ein wichtiger Bestandteil der Geschichtsforschung. Ohne Fotos wüssten wir zum Beispiel sehr viel weniger über unsere neuere Dorfgeschichte und wie sich das Antlitz des Ortes über einen langen Zeitraum veränderte. Es ist für uns als Verein für Heimatgeschichte sehr wichtig, neben Texten auch bildliche Quellen wie Skizzen, Zeichnungen aber vor allem Fotos zu sammeln, zu beschreiben und sicher zu archivieren. Mit der Übergabe einer neuen, digitalen Spiegelreflexkamera durch Niels Wolfram vom Kfz-Meisterbetrieb Bernd Wolfram GmbH in Großfahner sind wir nun in der glücklichen Lage, eine hochwertige Kamera unser Eigen zu nennen und selbst gute Fotos für das im Wachsen begriffene Vereinsarchiv anzufertigen. Damit hat auch das Ausleihen einer Kamera von Privat ein Ende und wir können jederzeit auf die Vereinskamera zurückgreifen. Ein großer Vorteil, wenn’s mal schnell gehen und ein Foto gemacht werden muss. Die Anlässe dazu sind vielfältig und die Fotos von heute wichtige Zeitzeugnisse von morgen. Für die Bereitstellung der neuen Vereinskamera danken wir unserem Sponsor sehr herzlich!

Der Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

Was die Tracht komplett macht?

Hat man sich dazu entschlossen, eine Tracht nach historischem Vorbild neu anzuschaffen, fällt eine Antwort auf diese Frage etwas umfangreicher aus. Denn meist fehlt noch allerlei kleines Zubehör, das von der Schneiderin zunächst nicht direkt angefertigt werden kann. So braucht es zum Beispiel auch Jacken, damit die Tracht auch dann stilecht getragen werden kann, wenn es draußen kalt ist. Auch farbenprächtige Tücher, für die noch kein Stoff angeschafft wurde, die allerdings die Trachten von Damen und Herren gleichsam abrunden, und natürlich das wichtigste Accessoire – die Kopfbedeckung, fehlten uns noch. Im Fall einer Thüringer Festtagstracht sind dies ein Dreispitz für den Herrn und eine ortsspezifische Weimarer Haube für die Dame.

Da wir uns als Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. mit unseren neuen Trachten gerade in genau einer solchen „Kinderschuh-Phase“ befinden, in der zur bereits vorhandenen Grundausstattung noch einige Details ergänzt werden müssen, nutzten wir die Gelegenheit, am ersten Septemberwohnende diesen Jahres zum 24. Gredinger Trachtenmarkt zu reisen. Denn dort werden all diese Dinge in Hülle und Fülle angeboten. Traditionsgemäß machten wir uns natürlich in Tracht auf den Weg, damit sofort an den vielen Verkaufsständen probiert und passendes Zubehör erworben werden konnte. Zum Anderen bot sich uns als Thüringer Trachtenträger in diesem Jahr eine besondere Bühne für unsere neuen Roben, war doch das vielfältige und bunte Trachtenland Thüringen Thema des diesjährigen Marktes.

Da passte es sehr gut, dass wir an diesem Tag auch die wohl wertvollsten Stücke unserer Garderobe in Empfang nehmen konnten: die originalgetreue Nachbildung der ca. 200 Jahre alten Weimarer Trachtenhaube, die in dieser Form in Großfahner zur Festtagstracht getragen wurde und dem Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V. glücklicherweise als Leihgabe von Privat zur Verfügung steht. Angefertigt wurden diese aufwendigen Kunstwerke von Hutmacherin Karin Zeisberger aus Waldfenster, wobei eine einzige Haube etwa 30 Stunden reiner Handarbeit bedurfte. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Frau Zeisberger für die tolle und gelungene Arbeit bedanken!

Die beiden Haubenträgerinnen konnten nun kaum mehr fünf Meter zwischen den Ständen gehen, ohne auf ihre aufwendigen Kopfbedeckungen angesprochen zu werden, fielen sie doch mit den langen Bändern, die bis unter die Kniekehlen reichen, und dem mit Straußenfedern und kleinen Perlen bestückten Vorbindern auf wie die sprichwörtlichen „bunten Hunde“. Dabei bekamen wir auch immer wieder die Gelegenheit, über Thüringer Brauchtum und Geschichte zu berichten, z.B. dass in Thüringen vor 200 Jahren sehr wohl bereits Straußenfedern in Kolonialwarenhandlungen erworben werden konnten und dass das Tragen einer Tracht, anders als heute, fest im Alltag der Menschen integriert war – bis zu ihrem Verschwinden, bedingt durch die Industrialisierung.

Wir verstehen die Erforschung und Wiederbelebung der Trachten unserer Region als Schnittstelle zwischen regionaler Geschichte, landestypischer Kultur und örtlichem Handwerk. Seit dem vergangenen Jahr sind wir, mit großartiger Unterstützung aus der Nachbargemeinde Herbsleben und von Karin Zeisberger, einen sehr großen Schritt vorangekommen und nähern uns langsam dem Ziel, unserer Fahnerschen Tracht zu neuem Glanz und Leben zu verhelfen. Mit Fug und Recht können wir daher sagen, dass wir stolz auf das sind, was wir in so kurzer Zeit erreicht haben. Ob das Tragen einer Tracht in unserer Region irgendwann wieder zum Leben auf dem Land dazugehört, bleibt allerdings abzuwarten.

Jenny Schmidt für den Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.

P.S.: Wer die neuen Trachten zum ersten Mal live erleben möchte, ist für den 2. Dezember 2017 sehr herzlich in den Schlossgasthof von Großfahner eingeladen. Dort werden wir im Rahmen der Senioren-Weihnachtsfeier zwischen 14:00 und 17:00 Uhr unsere Fortschritte in Sachen Tracht präsentieren. Aus diesem Grund verzichten wir für diesen Artikel auch auf Fotos.