Diese beiden Gegenstände sind traditionelle Handwerkszeuge zur Herstellung von verspinnbaren Flachsfasern aus den Stengeln des Gemeinen Lein (Linum usitatissimum LINNAEUS). Es handelt sich um ein Hechelbrett aus Fichten- und Eichenholz mit aufrecht stehenden Eisenzinken sowie eine einfache Handkarde aus Eichenholz.
Mit Hilfe der Eisenzinken beider Werkzeuge konnten die langen Flachsfasern aus den zuvor gerösteten und gebrochenen Flachsstengeln entfernt und von den kurzen Fasern getrennt werden. Die langen Fasern wurden nach dem sogenannten Hecheln oder Schwingeln zu Leinen versponnen und die kurzen Fasern, Werg genannt, verwendete man zum Kalfatern, für die Herstellung von Seilen oder als Füllmaterial für Matratzen.
Das Besondere an dem Hechelbrett ist die Datierung. In das Blech ist, kaum noch lesbar, die Jahreszahl 1808 eingeschlagen – das Gerät ist über 200 Jahre alt.