Feldpost aus Großfahner

Der 2. Weltkrieg war gerade zwei Wochen alt, als diese Karte mit einer Fliegeraufnahme von Großfahner am 15. September 1939 an Soldat Herbert Lorenz gesandt wurde. Sie bringt die allgegenwärtige Sorge um den Angehörigen und den Wunsch nach einer baldigen, gesunden Heimkehr aus dem Krieg zum Ausdruck. Die im Kriegsdienst stehenden Männer fehlten überdies bei der anstehenden Erntesaison und in den Wirtschaften.

Der Soldat Herbert Lorenz hat den Krieg nicht überlebt. Er wird seit 1943 bei Stalingrad in Russland vermisst. Der auf der Karte erwähnte Walter Grobe gehört ebenfalls zu den Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkriegs aus Großfahner. Er starb am 18. Mai 1946 vermutlich in der Kriegsgefangenschaft.

Wir veröffentlichen diese Karte hier als Zeichen der Menschlichkeit in einer Zeit, die von Fanatismus, blindem Hass und Gewalt gekennzeichnet war. Hinter jedem Soldatenschicksal steht ein Menschenleben, völlig gleich, für welche Seite gekämpft wurde. Auch 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist es unsere Pflicht, den Schrecken des Krieges in der Erinnerung zu bewahren um damit den Frieden in Europa zu stärken.

Wenn Sie sich für Ihre eigene Familiengeschichte interessieren und gefallene oder vermisste Familienmitglieder suchen, finden Sie in der Gräbersuche des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. eine wertvolle Hilfe sowie weiterführende Informationsangebote.