Gold gab ich zur Wehr…

Eisen nahm ich zur Ehr – das war ein patriotisches Bekenntnis aus der Zeit der Koalitionskriege gegen Napoleon im Jahre 1813. Ursprünglich von Prinzession Marianne von Preußen geäußert, erwuchs daraus eine zusätzliche Finanzierung der Koalitionsarmeen im Kampf gegen den Kaiser der Franzosen. Viele Menschen, vor allem Frauen, sahen sich aufgefordert, mit ihrem Schmuck einen Beitrag zur Befreiung von der Fremdherrschaft zu leisten und tauschten Gold und Silber gegen Eisenschmuck. Wer diesen dann öffentlich zeigte, galt als Patriotin.

Im 1. Weltkrieg wurde der Spruch erneut „salonfähig“, denn die anhaltenden Materialschlachten verschlangen nicht nur Mensch und Material sondern auch Unmengen an Kapital. Gold und Silber waren kriegswichtig und als Devisen auf dem Weltmarkt unverzichtbar. Kriegswichtige Rohstoffe konnten teilweise nur noch gegen Gold eingekauft werden, denn die Reichsmark verlor ständig an Wert.

Als Anerkennung für die Spende von Edelmetallen gegen Banknoten wurde die oben gezeigte Medaille millionenfach, auch in anderen Ausführungen, ausgegeben. Sie wurde von Hermann Hosaeus, einem in Eisenach geborenen Bildhauer und Medailleur entworfen und besteht aus geschwärztem Eisen. Die Vorderseite zeigt eine knieende Frauengestalt, die ihren Schmuck aus einer Schatulle reicht. Die Umschrift „In eiserner Zeit“ und 1916 erinnern an die Entbehrungen, die das Volk im Krieg auf sich nahm. Die Rückseite trägt den Spruch: „Gold gab ich zur Wehr, Eisen nach ich zur Ehr“, darunter ein Eichenzweig und der Namenszug des Gestalters.

Diese Medaille war in der Ausstellung „1914-2014 – 100 Jahre 1. Weltkrieg“ zu sehen, die über die kleine Geschichte im Großen Krieg, das Leben der Dorfbevölkerung, ihre Entbehrungen und Verluste in Verbindung mit der Weltgeschichte berichtete.

Sammlung: Verein für Heimatgeschichte Großfahner e.V.